Röntgenaufnahmen enthüllen knotige Überreste einer antiken römischen Militärsandale

Jun 30 2024
Der Schuh – entdeckt in einer fast 2.000 Jahre alten Festung in der Nähe eines bayerischen Dorfes – besteht aus einer Sohle mit Eisennägeln zum Durchqueren von „unebenem Gelände“.
Im Uhrzeigersinn von unten links: Überreste einer römischen Sandale, eine Röntgenaufnahme der Überreste und eine Nachbildung, wie das Schuhwerk ursprünglich ausgesehen haben könnte.

Auf den ersten Blick ähneln die Überreste einer antiken römischen Sandale eher kleinen knorrigen Kadavern als einem Schuhwerk. Doch bei näherer Betrachtung und mithilfe von Röntgenstrahlen stellen Archäologen fest, dass die Schuhteile, die sie an einer antiken Militärstätte gefunden haben, ungewöhnlich gut erhalten sind.

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Die Schuhreste wurden in einer etwa 2.000 Jahre alten Festung in der Nähe von Oberstimm, einem Dorf in Bayern, entdeckt. Sie umfassen eine Sohle und Eisennägel, die laut einer übersetzten Erklärung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) Halt auf „unebenem Gelände“ geboten hätten. Normalerweise sind von solchen Schuhen nur die Nägel übrig, aber dies war ein seltener Fall, in dem auch die Sohlen überlebten. Archäologen fanden die Überreste in einem Brunnen in der alten Festung; vor den Röntgenaufnahmen dachten sie, die verdrehte Masse enthalte die Überreste einer alten Sichel, so eine Erklärung des BLfD.

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„Sogenannte Caligae [Schuhe] wurden während des Römischen Reiches hauptsächlich von römischen Soldaten getragen“, sagt Amira Adaileh, Beraterin beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Der Fund zeige jedoch, „dass die Bräuche, Lebensweisen und Kleidung, die die Römer mit nach Bayern brachten, von der einheimischen Bevölkerung übernommen wurden“. Weitere Funde an der Fundstätte umfassten römische Keramik, Speisereste und Werkzeuge.

Auch wenn die Überreste den heutigen „Gladiatorsandalen“ überhaupt nicht ähnlich sehen, wirken sie in einer von BLfD veröffentlichten Nachbildung auffallend vertraut – und vielleicht sogar stilvoll; sie zeigt, wie sie ursprünglich ausgesehen haben könnten, damals, zwischen 60 und 130 n. Chr., als das römische Fort vermutlich bewohnt war.